Miniprojekt Sibirische Schwertlilie

Wie in den vorherigen Blogeinträgen schon angetönt fokussiere ich mich derzeit vermehrt auf Motive im Makrobereich, nachdem ich diesen Bereich in der Naturfotografie in den letzten Jahren doch eher vernachlässigt habe. Besonders angetan haben mir es die floristischen Motive – nicht nur weil Blumen sehr geduldig sind, sondern auch weil die einheimische Flora ein breites Spektrum an schönen Arten bereitstellt. Eine davon ist die sibirische Schwertlilie. Schon lange wollte ich diese faszinierende Blume mit ihren zartblauen Blüten ablichten, nun habe ich dieses Jahr den richtigen Zeitpunkt dafür erwischt. In den letzten zwei Jahren habe ich die Blütezeit verpasst, welche je nach Witterung Anfang Mai bis Anfang Juni dauert. Wenn man die Blume in ihrer vollen Pracht fotografieren will, ist die Blütezeit die wichtigste Information, ohne die ich als Fotograf ziemlich im Dunklen tappe. Aber es schadet nie, sich weitere Informationen über das zu fotografierende Motiv zu beschaffen. Gerade bei seltenen Pflanzen, was bei der sibirischen Schwertlilie der Fall ist, stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Wo – sprich dem Standort. Ich möchte im nächsten Abschnitt deshalb kurz ein paar wissenswerte Fakten zur sibirischen Schwertlilie erläutern.\r\n\r\nWie der Name schon antönt, stammt die sibirische Schwertlilie ursprünglich aus dem kontinentaleurasischen Raum, wo sie Steppen und Sumpfwiesen besiedelt. Am wohlsten fühlt sie sich dabei auf wechselfeuchten Böden, und mag es, wenn im Sommer die Böden zeitweise austrocknen. Als Zeigerpflanze für stickstoffarme Böden verträgt sie keine Düngung, was nebst der Trockenlegung von Feuchtgebieten der Hauptgrund für den starken Bestandesrückgang ist. Sie gilt als gefährdet, wobei das Reusstal eines der wichtigsten, noch verbleibenden Standorte in der Schweiz für die geschützte Pflanze darstellt.\r\n\r\nAn einem warmen Abend Ende Mai hatte ich dann endlich die Gelegenheit, ein weiterer Punkt auf meiner fotografischen To-do-Liste abzuhaken und versuchte mich der sibirischen Schwertlilie aus allen möglichen fotografischen Perspektiven mit der Hilfe von verschiedenen Objektiven anzunähern. Zwar habe ich dazu hauptsächlich mein Makro-Objektiv benützt, aber Makrofotografie kann man auch mit einem Weitwinkel- oder Teleobjektiv betreiben, was neue und interessante Blickwinkel ermöglicht. Gerade das Weitwinkel erlaubt es mir, die Pflanze und ihren Lebensraum zu zeigen, denn mit dem Makro-Objektiv bieten sich zwar viel mehr kreative Möglichkeiten, aber dafür geht oft der Bezug zur Umgebung verloren.

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